Bauphasen zwischen 2007 und 2016
Bauphasen zwischen 2007 und 2016
Das Evangelische Pfarrhaus am Ende der Predigerstraße in Klütz wurde 1730 durch Johann Friedrich Künnecke, den Architekten von Schloss Bothmer, unmittelbar nach der Fertigstellung des Schlosses erbaut. Es ist das einzige barocke Pfarrhaus in Mecklenburg und neben der Kirche und dem Küsterhaus eines der ältesten und beeindruckendsten Gebäude des Ortes.
Als barockes Haus geplant und erhalten, diente es mit seinen vielen vergleichsweise kleinen Räumen immer als Wohn- und Arbeitsort der Pastoren, verschiedener Bewohner und der Kirchengemeinde. Doch Grundriss und Funktionalität entsprachen zu Beginn des 21. Jahrhunderts schon lange nicht mehr dem barocken Haus und den Anforderungen an moderne Kirchengemeindearbeit. Auch die Wohnung der Pfarrfamilie brauchte dringend eine Erneuerung.
Um das wertvolle Gebäude zu erhalten und trotzdem lebendige Gemeindearbeit vor Ort zu gewährleisten, die auch gehandicapte und sehr alte Menschen einbezieht, begannen die Kirchengemeinde und die Evangelische Landeskirche Mecklenburgs 2007 mit aufwändigen und sorgsamen Sanierungsarbeiten. Sie wurden 2017 abgeschlossen. Dabei wurde die alte barocke Struktur wieder freigelegt und erhalten. Das umfangreiche Konzept sah folgende Bauabschnitte vor:
- Trockenlegung und Teilsanierung der Fundamente 2007
- Ableitung des Niederschlagwassers und Einbau wasserwegleitender Schichten
- Teilinstandsetzung der Fundamente
- Teilmodernisierung des Obergeschosses mit der Pfarrwohnung 2007
- Behutsamer Einbau neuer Holzsprossenfenster
- Sanierung der Sanitäreinrichtungen
- Teilerneuerung der Räume
- Dachstuhl, Dachdeckung und Restaurierung der Fassade 2013
- Sanierung und Erhaltung des barocken Dachstuhls und der barocken Esse
- Erneuerung der Dachdeckung
- Sorgsame Restaurierung der Fassade
- Einbau neuer Fenster auch im Erdgeschoss
- Neubau der Eingangstür
- Umbau und Einbau von Gemeinderäumen im Erdgeschoss 2016
- Rückbau früherer Einbauten und Freilegung der barocken Türachsen
- Sanierung des Erdgeschosses unter Beibehaltung der barocken Gebäudestruktur
- Wiederherstellung der Eingangshalle mit dem sich anschließenden Treppenhaus
- Einbau von Gemeinderäumen und modernen barrierefreien Sanitäranlagen und Küche
- Barrierefreiheit auf dem Pfarrhof 2016
- Abschließende Arbeiten an der Sanierung der Fundamente innen und außen
- Abriss des baufälligen Schuppens – Bau eines Service- und Nebengebäudes
- Neuanlage der technischen und Abwasserleitungen
- Gestaltung der Außenanlagen und Einbau eines barrierefreien Zugangs
- Wiederherstellung der Pfarrgartens hinter dem Haus
- Wiederherstellung des halböffentlichen Gartengeländes vor dem Haus
- Die repräsentative Seite des Hauses wird wieder zum Kommunikationsraum
Die Kirchengemeinde ist glücklich über die modernen Gemeinderäume und das ansprechende äußere Bild. Die große Freifläche vor dem Haus erhält demnächst Bepflanzung und Sitzgelegenheiten für die Arbeit unter freiem Himmel. Ein Holzpodest lädt vor allem Kinder zum Sitzen und Schwatzen ein. Beides steht für die Kommunikation innerhalb der Kirchengemeinde und in die Kommune hinein.